home

Freitag, 21. August 2015

No. 8 - Bilder von der 'Cancha'

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch nur mal Fotos zeigen, die ich ab und zu mal geschossen habe. Während einem kleinen Spaziergang von 200 m, konnte ich diese Bilder sammeln. Es kommen auf jeden Fall noch mehr Bilder, doch bis sie hochgeladen sind, dauert es ein Weilchen.

Also, viel Spaß bei diesen Fotos!

Ich habe doch gesagt, dass ich mitten in der 'Cancha' wohne. Genau in dieser Straße ist der Kindergarten.
Dank diesem System, habe ich Strom.





Diese Gitter, die man an der Seite sieht, werden vermietet und sind sehr voll gepackt, wenn der Händler da ist.

Das kann man direkt an meiner Straßenecke essen. Ich glaube es sind Innereien eines Hünchens und als Beilage Kartoffeln. Am Anfang sollte man jedoch keine Sachen auf der Straße essen, also Finger weg von den Leckereien.

So ähnliche Stände gibt es wirklich hundertmal auf der 'Cancha'.

Diese Busse sieht man überall und hört man überall. Sie haben nicht dieses normale Hupen, das man so kennt, sondern sie pfeifen eher wie man einer schönen Frau hinterher pfeifen würde. 


Solche Stände gibt es nicht nur für Regenschirme, sondern für alles. 



Wie zum Beispiel für Spiegeln und Schuheinlagen.

So sind die meisten älteren Damen, die ihre Waren auf der Straße verkaufen, gekleidet.


Die zwei langen Zöpfe mit dem schwarzen Haargummi(?) dazwischen ist auch sehr beliebt.



Frisches Gemüse kann man jeden Tag kaufen. Vor allem Kartoffeln isst man hier fast täglich.


Natürlich darf frisches Obst auf einem Markt nicht fehlen. Allerdings gilt hier: 'Alles muss geschält werden'


Auch Popcorn oder ähnliches findet man hier in Massen. Viele transportieren diese Säcke in Schubkarren und können so mobiler sein.

So das war's für's Erste. Es kommen bald die nächsten.
Bis zum nächsten Post,
eure My 



Mittwoch, 19. August 2015

No. 7 - Banane - Plátano

Hallo ihr Lieben,

heute wirklich nur eine kleine Geschichte, die ich von Leonie und Hanna erzählt bekommen habe:

*********************************************************************************
Die beiden kommen sehr oft wegen dem Visum zu mir. Da bei mir auch direkt die 'Cancha' ist, haben sie sich beim letzten Mal Bananen gekauft.

Leonie kam zu mir und sagte überraschend und stolz:
         "Boah, My wir haben eben für zwei Bolivianos 6 Bananen gekauft! Echt heftig, ne?"

(Umgerechnet sind das wieder keine 30 Cent)

Als wir uns einige Tage später wieder getroffen haben, sagte sie:
         "My, wir haben doch letztes Mal Bananen gekauft, ne? Ich habe es den Schwestern
          erzählt und sie haben mich bemitleidet. Denn wenn sie auf der 'Cancha' einkaufen
          gehen, bekommen sie für drei Bolivianos 25 Bananen.

*********************************************************************************

Wenn man anders aussieht und noch nicht lange in dem Land ist, wird man schnell über's Ohr gehauen. Aber aus Fehlern lernt man für gewöhnlich.

Bis zum nächsten Post,
eure My 

Mittwoch, 12. August 2015

No. 6 - Cristo Rey

Hallo ihr Lieben !

3 Wochen bin ich schon hier und ich bin echt froh, dass ich hier sein darf. Es gibt so viele schöne Sachen zu sehen, die ich in Deutschland nie zu Gesicht bekommen hätte.
Bis auf Halsschmerzen und Schnupfen, geht es mir gut. Allerdings konnte ich mich jetzt noch nicht ganz in meinen Alltag begeben, da wir noch Schwierigkeiten mit dem Visum haben. Vielleicht hört ihr nochmal genaueres in einem anderem Post :)

Letztes Wochenende war ich bei Kathy, Sophie und Thorben. Sie sind ebenfalls Freiwillige, die ich bei SMMP kennengelernt habe.
Zusammen arbeiten und wohnen sie in dem Kinderheim 'Cristo Rey', indem auch 188 Kinder sich Zuhause fühlen. Das Kinderheim ist für Kinder, deren Eltern im Gefängnis sitzen. Gäbe es dieses nicht, würden sie ihre Kindheit im Gefängnis verbringen und das ist definitiv die falsche Umgebung um Aufzuwachsen.
Hier können die Kinder in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Beides befindet sich direkt im Kinderheim.

Wieder habe ich ein kleines Video zusammengeschnitten, weil ich denke, dass man sich das so besser vorstellen kann. Viel Spaß dabei!






Bis zum nächsten Post,
eure My 

Montag, 10. August 2015

No. 5 - Cuatro Esquinas has a farm

¡Hola mis amigos!

Hier ist der 2. Teil von "Besuch bei Leonie und Hanna".
Viel Spaß!



Falls das Video sich nicht abspielen lässt, hier der Dropbox-Link:



Bis zum nächsten Post,
eure My 

Freitag, 7. August 2015

No. 4 - Besuch bei Leonie und Hanna

Buenos Días!

Heute mal wieder ein Video und zwar über einen Besuch bei Leonie und Hanna.
Sie sind zwei Freiwillige, die auch als Missionare auf Zeit mit mir in Cochabamba ein FSJ machen. Durch die Vorbereitungsseminare haben wir uns kennengelernt und angefreundet.

Zusammen arbeiten die beiden in einem Kinderheim ungefähr 40 Minuten mit dem Bus von hier entfernt. Um zu sehen, wie sie da leben, habe ich ihnen einen Besuch abgestattet.
2 Bolivianos kostet eine Busfahrt, umgerechnet sind das nicht mal 30 Cent!!

Viel Spaß!





Bis zum nächsten Post,
eure My 



Montag, 3. August 2015

No. 3 - Kleine Geschichte

Hallo ihr Lieben,

heute eine kleine Geschichte, die ich während dem Essen erzählt bekommen habe und mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat.
Die Namen sind frei erfunden, aber die Geschichte ist wahr und leider auch kein Einzelfall.

*********************************************************************************

Luisa ist zwölf Jahre alt, hat keine Eltern mehr und wohnt schon seit einigen Jahren im Kinderheim. Ihre Schulnoten sind sehr schlecht, deswegen wiederholt sie immer noch das vierte Schuljahr.
Sie sitzt als Älteste in der Klasse und kommt trotzdem nicht mit. Aus Frust nimmt sie ihren Bleistiftspitzer auseinander und versucht sich mit der scharfen Kante zu ritzen. Weder Schul - noch Heimleitung weiß, was sie mit Luisa machen sollen und schicken sie deswegen in ein Schwesternhaus.

Schwester Cecilia nimmt sie auf. Sie darf dort essen und schlafen, hilft dafür ein wenig im Haushalt. Gemeinsam suchen sie sich zwei Schulen aus, die sie schon am nächsten Tag besuchen. Die zweite Schule gefällt ihr, denn dort können Schulabbrecher versuchen, wieder Anschluss zu finden. Damit ihr der Einstieg leichter fällt, kauft Sr. Cecilia ihr einen neuen Schulranzen und das sonstige Zubehör.

So beginnt Luisas neuer Alltag. Sie kommt jeden Tag zur gleichen Zeit nach Hause, macht ordentlich ihre Hausaufgaben und hilft im Haushalt. Eines Tages zeigt sie stolz Sr. Cecilia, wie sie in einem Test 70 von 70 Punkten erreicht hat. Als Belohnung bekommt sie ein wenig Taschengeld.
Die nächsten Tage verlaufen ähnlich, doch an einem Tag kommt sie nicht wie gewöhnlich nach Hause. Sr. Cecilia wartet, macht sich Sorgen und fährt dann schließlich zur Schule.

            Sie fragt den Lehrer: „Wo ist denn Luisa?“
            Er sagt zu ihr, dass Luisa nur ein einziges Mal hier gewesen sei, am Tag als Sr. Cecilia
             sie her brachte.
            „Aber sie hat doch immer Hausaufgaben gemacht und einen Test geschrieben“, meint
             Sr. Cecilia.
            Der Lehrer sagt darauf hin nur, dass es keine von seiner Schule seien.

Nachdem Luisa sich drei Wochen nicht gemeldet hat, klingelt es beim Schwesternhaus und Luisa steht völlig dreckig vor der Tür, ihre Kleidung zerissen, ihr Gesicht schwarz. Sie will ihre restlichen Kleidungsstücke aus ihrem Zimmer mitnehmen.

           „Wo warst du und wieso hast du dich nicht gemeldet?“, fragt Sr. Cecilia besorgt.
           Glücklich sagt sie, dass sie jetzt auf der Straße lebe und es ihr gut gefalle. Sie sei
           komplett frei und wenn sie Hunger habe, klaue sie einfach.
           „Aber wo schläfst du denn?“, möchte Sr. Cecilia wissen.
           Sie sagt, dass sie bei einer älteren Frau wohne, wenn sie ihr im Haushalt helfe.
           „Das ist doch an sich eine gute Sache, dennoch möchte ich gerne mit dieser Frau
            reden und ihr sagen, dass sie gut auf dich aufpassen soll“, sagt Sr. Cecilia.
           Es sei doch keine ältere Frau, sondern ein älterer Mann, verbessert Luisa sich selbst.
           „Dann möchte ich mit ihm reden“, entgegnet ihr Sr. Cecilia.

Am Ende stellt sich heraus, dass sie bei einem 30 – jährigen Mann untergekommen ist. Sr. Cecilia ruft das Jugendamt an und woraufhin Luisa wieder ins Kinderheim kommt. Doch ein paar Tage später läuft sie weg und lebt wieder auf der Straße. Mittlerweile ist sie 14 Jahre alt.

Es klingelt wieder am Schwesternhaus und Luisa steht vor der Tür. Sie braucht Geld für eine Ultraschall – Untersuchung, denn sie ist von dem Mann geschwängert worden. Sr. Cecilia fühlt sich noch verantwortlich für das Mädchen und gibt ihr 50 Bolivianos. Sie kommt immer wieder und fragt nach Geld für weitere Untersuchungen. Sr. Cecilia unterstützt sie weiterhin.

           „Du bist jetzt schon im 9. Monat und dein Junge kommt bald auf die Welt, hast du
            denn schon Kleidung und andere Sachen für ihn?“ , fragt Sr. Cecilia.
           Wovon solle sie sich das denn kaufen, sie verdiene nichts und könne sich so etwas
            nicht leisten.
           Sr. Cecilia denkt sich: „Der arme Junge kann ja nichts dafür.“ Also kauft sie für
           Luisa eine Babyausrüstung.

Der Junge kommt auf die Welt und Luisa klingelt regelmäßig, damit Sr. Cecilia ihr Material kauft. Sie gibt ihr kein Geld, sondern nur Milch oder Kleidung. Eines Tages möchte Luisa Geld für einen Fernseher, denn der Arzt meinte, dass dem Jungen Reize fehlen und sich das durch Fernsehen verbessern würde.

           „Ich habe dir schon so viele Sachen gekauft, aber einen Fernseher werde ich dir
            nicht kaufen. Du würdest dein Kind nur vernachlässigen und den ganzen Tag
            vor dem Fernseher verbringen.“, sagt Sr. Cecilia verärgert, „das einzige, was ich
            dir anbieten kann, ist, dass ich mich um dein Kind tagsüber kümmere, damit du
            arbeiten kannst.“

Das will Luisa nicht und geht beleidigt davon. Es vergehen Wochen bis es wieder klingelt. Ihr Freund habe sie verlassen, weil er eine Familie in einer anderen Stadt habe und keine Freundin möchte, die wie ein Straßenhund lebe. Sie ist völlig aufgelöst und weiß nicht, was sie machen soll. Sr. Cecilia bietet ihr wieder an, das Kind tagsüber gut zu betreuen, damit sie arbeiten gehen kann. Doch wieder lehnt sie ab und verschwindet.

Das war das letzte Mal, dass sie miteinander geredet haben.

*********************************************************************************

Wie gesagt passieren solche Dinge nicht selten, sondern sind eher Regelfälle. Die meisten volljährigen Mädchen, die im Kinderheim gelebt haben, machen solche Erfahrungen nachdem sie in die „Realität“ kommen. Wenige schaffen den Weg zum Studium oder zur Ausbildung, denn es ist einfacher, ohne Druck bzw. ohne Regeln zu leben. Und genau dieses Leben finden sie auf der Straße wieder, ohne aber die Konsequenzen zu ahnen. Ihnen ist nicht bewusst, dass manche Männer sie nur ausnutzen wollen, wenn sie sagen, dass sie ihre große Liebe wären. Sie werden schwanger und müssen Verantwortung für ein anderes Leben übernehmen, obwohl sie ihr eigenes Leben nicht mal richtig in den Griff bekommen.

Ich wollte euch diese Geschichte erzählen, damit ihr euch bewusst werdet, was ihr habt.
Für mich ist es unvorstellbar, keine Eltern zu haben, die einen unterstützen oder kein richtiges Zuhause zu haben. Deswegen bin ich meiner ganzen Familie so dankbar. Danke, dass es euch gibt, dass ihr immer für mich da seid und hinter mir steht.  DANKE 

Bis zum nächsten Post,
eure My